Liebe Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr, liebe Gäste! Und natürlich liebe Mitglieder der Jugendfeuerwehr!
Dass ich euch hier zuletzt genannt habe, ist keine Respektlosigkeit oder Unhöflichkeit; im Gegenteil: Ihr seid diejenigen, um die es heute in erster Linie geht!
„Früh übt sich, was ein Meister werden will“ heißt es ja immer gern - entweder, wenn man junge Menschen motivieren will, etwas zu lernen, oder mit anerkennendem Respekt, wenn sie dies mit viel Eifer und aus eigenem Antrieb tun. Beides passt hier hervorragend. Man kann gar nicht früh genug damit anfangen, sich in eine Gemeinschaft einzubringen, um im Notfall zu helfen und sie vor Schaden zu bewahren.
In diesem Jahr feiern wir nicht nur das 100-jährige Bestehen unserer Freiwilligen Feuerwehr Langenhagen - auch erfreuliche 60 Jahre Bestand der Jugendfeuerwehr sind ein Grund, Vergangenheit und Zukunft unserer Wehren als Ganzes zu betrachten.
Die Zahl „60“ fällt gegen das vorige Jubiläum –die 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Langenhagen- etwas bescheidener aus, ist aber von ihrer Bedeutung her nicht weniger wichtig. Bei Gründung der Deutschen Jugendfeuerwehr am 1. Oktober 1964 gab es schon etliche Jugendfeuerwehren in der noch jungen Bundesrepublik.
Die Schönwalder Jugendfeuerwehr mit ihrer Gründung nur ein halbes Jahr später, am 3. März 1965, kann man demnach auch zu den Pionieren der Bewegung rechnen. Damals waren in der Bundesrepublik nur rund 9500 Mitglieder von Jugendfeuerwehren registriert, heute sind es rund 372.000!
Mein Glückwunsch geht zuerst an alle Aktiven! Ihr seid Teile einer großen und unverzichtbaren Bewegung! Ich freue mich über euren Mut und eure Entschlossenheit, sich in der Jugendfeuerwehr zu engagieren. Euch gehört die Zukunft!
Natürlich geht mein Glückwunsch und mein Dank auch an alle „Großen“, die sich in den vergangenen sechs Jahrzehnten dafür eingesetzt haben, die Jugendfeuerwehr mitzugestalten, ihr Wissen und ihre Erfahrung mit dem Nachwuchs zu teilen und diese wichtige gesellschaftliche Einrichtung zu stützen. Viele von euch kommen aus der Jugendfeuerwehr und wissen daher sehr genau, was nötig ist. Dass ihr das mit Erfolg getan habt, sieht man nicht zuletzt daran, dass die heutige Mitgliederstärke unserer Jugendfeuerwehr mit 25 Mädchen und Jungen ziemlich genau der von vor 60 Jahren entspricht.
Ich wünsche allen für die Zukunft, die sich in der Feuerwehr engagieren, dass ihr einen guten Weg zwischen Tradition und Innovation findet. Tradition, was den Zusammenhalt und das Einstehen füreinander angeht, Innovation durch neue Ideen, technischen Fortschritt und über den Tellerrand denken. Und ich hoffe, dass ihr Jugendfeuerwehrleute als gestandene erwachsene Kameradinnen und Kameraden zum nächsten Jubiläum – also wenn wir beispielsweise das 125-jährige feiern – mit Freude und Zufriedenheit auf eure Zeit in der Jugendfeuerwehr zurückblickt und ihr dann diejenigen seid, die euer Wissen und eure Erfahrung an die Jüngeren weitergebt. Und dass ihr, wenn der Nachwuchs mit neuen Ideen kommt, nicht einfach alles mit „Das haben wir immer schon so gemacht“ abweist, sondern dass ihr konstruktiv damit umgeht.
Und das, was ich unserer Wehr zu ihrem Jubiläum mit auf den Weg gegeben habe, gilt auch für die Jugendfeuerwehr. Ich hatte schon überlegt, dieselbe Rede mit ein paar kleinen Änderungen noch einmal zu halten und zu schauen, ob es einer merkt, aber ganz so einfach wollte ich mir die Sache dann doch nicht machen.
Als Bürgermeister ist man kein Alleinherrscher. Aber man kann einiges bewegen; dafür wurde man gewählt. Und so will ich allen, egal, ob jugendlichen oder erwachsenen Feuerwehrleuten, mit auf den Weg geben: Ich weiß um die Wichtigkeit eures Tuns und eurer Aufgabe. Ein offenes Ohr für alle eure Wünsche, Anregungen und Kritik steht dabei immer am Anfang. Lasst uns fair, sachlich und freundschaftlich über alles diskutieren. In einer Demokratie muss man kompromissbereit sein. Ein Kompromiss mag sachlich nicht immer die optimale Lösung sein, aber er ist wichtig für das Zusammengehörigkeitsgefühl.
Und jetzt wiederhole ich doch das kurze Schlusswort meiner Rede zur vorhergegangenen Jubiläumsfeier:
Lasst euch nicht unterkriegen, geht die Herausforderungen der Zeit mit Elan und Optimismus an! Wir brauchen euch!
Alles Gute für eine erfolgreiche Zukunft wünscht euch euer BGM Olaf!